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Thermodynamik Aufgabe 11

3 mol Stickstoff (ideales Verhalten angenommen) werden vom Zustand 1 (p1=10,0bar,T1=400K) in einen Zustand 2 (p2=2,0bar) gebracht und zwar durch
(I) reversible isothermische Expansion und
(II) durch reversible adiabatische Expansion.

Schätzen Sie die Wärmekapazität aus den Gleichverteilungssatz ab, wobei Schwingungen als nicht angeregt angenommen werden sollen, und berechnen Sie für diese beiden Zustandsänderungen:

a) das Endvolumen V2,
b) die Endtemperatur T2,
c) die am System geleistete Arbeit W,
d) die Änderung der inneren Energie ΔU=U2U1,
e) die mit der Umgebung ausgetauschte Wärme Q,
f) die Änderung der Enthalpie ΔH=H2H1,
g) die Änderung der Entropie ΔS=S2S1.

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Also zunächst die Berechnungen für die reversible isotherme Expansion:

Die Wärmekapazität wird wie folgt abgeschätzt: CV=f2Rn.

Ein Stickstoffmolekül hat 3 TranslationsFG und (weil linear) 2 RotationsFG, SchwingungsFG sollen nicht berücksichtigt werden, also ist die Anzahl der Freiheitsgrade f=5.  Damit berechnet sich die Wärmekapazität wie folgt: CV=f2Rn = 528,314JKmol3mol = 62,355JK.

a) (gesucht Endvolumen V2):

Zunächst müssen wir das Ausgangsvolumen berechnen. Aus pV=nRT erhalten wir durch Umformung: V1=nRTp=3mol8,314JmolK400K10105Pa = 9,977103m3.

Hieraus berechnen wir mit p1V1=p2V2 das Endvolumen V2=p1V1p2 = 10bar˙9,977103m32bar = 49,844103m3.

b) (gesucht Endtemperatur T2):

Wir haben hier eine ISOTHERME Expansion, also bleibt die Temperatur gleich T1=400K=T2

c) (gesucht die geleistete Arbeit W):

WVol,rev=nRTln(V2V1) = 

= 3mol8,314JKmol400Kln(49,844103m39,977103m3) = 16048,827J

d) (gesucht die Änderung der inneren Energie ΔU=U2U1):

Hier benötigen wir die Ergebnisse von e) und f): ΔU=Q+W=0, weil Q=W.

e) (gesucht die mit der Umgebung ausgetauschte Wärme Q):

Qisotherm=WVol,rev=nRTln(V2V1) = .

= 3mol8,314JKmol400Kln(49,844103m39,977103m3) = 16048,827J.

f) (gesucht die Änderung der Enthalpie ΔH=H2H1):

H=U+pV und ΔH=ΔU+Δ(pV).  Da bei einer isothermen Expansion  sich die Temperatur nicht ändert, ändert sich auch pV=nRT nicht. Also ist auch Δ(pV)=p2V2p1V1=nRT2nRT1 = 0.

Also ist  ΔH=ΔU+Δ(pV) = 0, weil ja auch ΔU=0 ist.

g) (gesucht die Änderung der Entropie ΔS=S2S1):

Für isotherme Expansion (und Kompression) gilt (egal, ob reversibel oder irreversibel)
ΔS=nRln(V2V1) = 3mol8,314JKmolln(49,844103m39,977103m3) = 40,122JK

Soweit Teilaufgabe (I) (isotherm reversible Expansion)

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Teilaufgabe (II) reversible adiabatische Expansion, es findet kein Wärmeaustausch mit der Umgebung statt: Q=0.

Für eine reversible adiabatische Expansion gelten teils andere Formeln.  Unter Anderem benötigen wir hier beide Wärmekapazitäten der Gase, die aus der Gaskonstanten R und den Freiheitsgraden des Gases abgeleitet werden.

CV=f2Rn = 528,314JKmol3mol = 62,355JK und

Cp=f+22Rn = 728,314JKmol3mol = 87,297JK.

Weiterhin wird das Verhältnis κ=CpCV = f+2f benötigt. Mit f=5 für Stickstoff ergibt sich κ=75=1,4.

Aus der Zustandsgleichung für ideale Gase erhält man folgende Adiabatengleichungen: p1Vκ1=p2Vκ2T1T2=(V2V1)κ1 und T1T2=(p1p2)κ1κ

https://de.wikipedia.org/wiki/Adiabatische_Zustands%C3%A4nderung

a) (gesucht Endvolumen V2):

Wir berechnen V2 mit Hilfe von p1Vκ1=p2Vκ2. Durch Umformung erhält man p1Vκ1p2=Vκ2 und V2=(p1Vκ1p2)1κ

Durch Einsetzen erhält man V2=(p1Vκ1p2)1κ =  (10bar(9,977103m3)1,42bar)11,4 = 31,497103m3.

b) (gesucht Endtemperatur T2):

Hierfür könnte man beispielsweise T1T2=(V2V1)κ1 verwenden.  Durch Umformen erhält man T2 = T1(V2V1)κ1 = 400K(31,497103m39,977103m3)1,41 = 252,553K

c) (gesucht die geleistete Arbeit W):

aus https://de.wikipedia.org/wiki/Adiabatische_Zustands%C3%A4nderung oder auch http://www.pci.tu-bs.de/aggericke/PC1/Kap_II/Expansion.htm :

W=CVΔT = 62,355JK(400K252,553K) = 9194,058J

d) (gesucht die Änderung der inneren Energie ΔU=U2U1):

Aus den gleichen Quellen wie bei (c) erhält man $\Delta U = W = - 9194,058 J$

e) (gesucht die mit der Umgebung ausgetauschte Wärme Q):

Bei adiabatischen Vorgängen wird mit der Umgebung keine Wärme ausgetauscht, also ist Q=0.

f) (gesucht die Änderung der Enthalpie ΔH=H2H1):

H=U+pV und ΔH=H2H1=(U2+p2V2)(U1+p1V1)=ΔU+(p2V2p1V1).

ΔH=9194,058J+(2105Nmm331,497103m3  10105Nmm39,977103m3) = 12871.658J.

g) (gesucht die Änderung der Entropie ΔS=S2S1):

aus http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/13/vlu/thermodyn/haupts... :

Die Gesamt-Entropieänderung einer reversibel verlaufenden, adiabatischen Volumenänderung ist null.

oder aus der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Adiabatische_Zustands%C3%A4nderung :

Ob eine adiabatische Zustandsänderung irreversibel oder reversibel ist, hängt davon ab, ob im System während des Vorgangs Entropie erzeugt wird oder nicht. Da keine Wärme mit der Umgebung ausgetauscht wird, kann dem System von außen keine Entropie zugeführt oder entnommen werden. Bei der reversiblen adiabatischen Zustandsänderung bleibt die Entropie des Systems daher konstant.

Und damit deren Änderung =0.